Entkalkung mit KALZITIN

Die Auf-Lösung des Problems

Zur Entfernung von Kalkbelägen werden Säuren mit spezielle Korrosionsinhibitoren eingesetzt. Diese Inhibitoren schützen die metallischen Werkstoffe vor einem Säureangriff – es bildet sich dabei selektiv ein monomolekularer Schutzfilm auf der Metalloberfläche, ohne den Angriff der Säure auf den Kalkbelag zu behindern.

Je nach Metall im System bzw. Zusammensetzung des Belages muss ein entsprechend angepasstes Steinlösemittel verwendet werden. Wir liefern dafür die bereits optimal eingestellten Kombinationsprodukte aus Säure und Korrosionsschutzstoff, damit Sie unmittelbar mit der Entkalkung Ihres jeweiligen Systems starten können. Für Kalk ist unser gängigstes Mittel KALZITIN.

KALZITIN gibt’s in zwei Varianten:

KALZITIN – meistverwendetes Lösemittel für Kessel- und Wasserstein sowie Rost, für Behälter und Rohrleitungen aus Eisen oder Stahl.

KALZITIN-K – Kalklösemittel speziell für Wärmestauscher (und andere Behälter) aus Kupfer und Eisen.

Das Anwendungsverfahren für die Kesselentsteinung

Nach Feststellung der Löslichkeit des Steinbelages Berechnung der voraussichtlich benötigten KALZITIN-Menge muss überprüft werden, ob das zu entkalkende Gefäß genügend abgekühlt ist (max. 30°C) und vollständig entleert wurde.

Danach geht’s weiter, wie folgt:

  • I. Das Einfüllen und Verdünnen von KALZITIN:

Bei Kessel mit großem Wasserraum erfolgt die KALZITIN-Füllung durch das oberste Mannloch oder einer Putzdeckelöffnung mit Hilfe einer Säurepumpe (z.B. BOY-Entkalkungspumpe).

In den meisten dieser Fälle ist die für die Steinauflösung notwendige KALZITIN-Menge kleiner als der Füllraum des Kessels – in solchen Fällen muss das KALZITIN mit der entsprechenden Wassermenge verdünnt werden, um den gesamten Wasserstandsraum des Kessels auszufüllen. Dies wird bei größeren Wasserräumen so durchgeführt, dass, möglichst zuerst, etwas vom Verdünnungswasser in den Kessel eingebracht wird, sodann (oder auch schon gleichzeitig) wird die vorausberechnete KALZITIN-Menge eingepumpt und schließlich füllt man den Kessel bis zum niedersten Wasserstand mit Verdünnungswasser auf.

Zur besseren Durchmischung bei der Entsteinung kann in der Weise umgepumpt werden, dass der Saugschlauch der Pumpe möglichst tief in den Wasserraum gesteckt und der Auslauf (des Druckschlauchs) möglichst an der Wasserlinie des Kessels gelegt wird. Wenn nun die Pumpe je nach Leistung und Wasserinhalt des Kessels ein oder mehrere Stunden eingeschaltet bleibt, wird laufend KALZITIN-Wassergemisch aus der Tiefe des Kessels nach oben gepumpt und so eine vollkommene Durchmischung erreicht.

Bei Kessel mit engem Füllraum (relativ kleinem Wasserraum), wie bei allen Wasserrohrkesseln (z.B. Strahlungskessel), Schnelldampferzeugern etc., geschieht die Füllung am zweckmäßigsten immer an der tiefsten Stelle durch Einpumpen. Da beim Auflösen des Steines meist große Mengen Kohlensäuregas auftreten, ist für eine Austrittsmöglichkeit an der höchstgelegenen Stelle des Systems zu sorgen (Entlüftung).

  • II. Die Einwirkungszeit:

Die Einwirkungszeit richtet sich nach der Menge und der Zusammensetzung der zu lösenden Beläge. Bei leicht löslichem, karbonathaltigem Kessel- oder Wasserstein, welcher beim Lösungsversuch stark aufschäumt, genügt eine Einwirkungsdauer von einigen Stunden oder über Nacht.
Bei Kesselstein, welcher größere Mengen unlöslicher Anteile enthält, ist eine Einwirkungszeit von 12 – 24 Stunden notwendig. Bei Auflösung stärkerer Rostschichten, sowie bei Belägen mit Gips- bzw. Silikatgehalt kann eine Erwärmung der KALZITIN-Lösung nötig sein, wobei jedoch ein Zusatz von 1,5 – 3,0 kg INHIBITOR-KFF pro m3 Lösung notwendig ist. Es ist aber dabei jedenfalls darauf zu achten, dass die maximale Temperatur 60°C nicht übersteigt.

Aufheizen der KALZITIN-Lösung bei Zusatz von INHIBITOR-KFF:

Nach Zusatz von INHIBITOR-KFF wird der Brenner für max. 2 Minuten eingeschaltet; nach einer Wartezeit von 10 Minuten wird die Temperatur des Kesselwassers gemessen. Die Wartezeit ist deshalb notwendig, damit eine vollständige Durchmischung der KALZITIN-Lösung erfolgen kann. Diese Prozedur wird solange wiederholt, bis die Temperatur der KALZITIN-Lösung 60°C erreicht hat.

In allen Fällen ist für eine gute Durchmischung zu sorgen. Die KALZITIN-Behandlung ist erst dann beendet, wenn die Gasentwicklung aufgehört hat und die KALZITIN-Lösung trotzdem noch aktiv ist. (Aufbrausen mit Kalkstein, Mörtel).

  • III. Die Nachbehandlung:

Nach Beendigung der KALZITIN-Behandlung wird der Kessel entleert, wobei die Restlösung noch freie Säure enthält. Diese Restsäure muss vor dem Einleiten in einen Kanal sorgfältig neutralisiert werden.

Der entleerte Kessel wird dann noch einmal mit reinem Wasser gefüllt, entleert und ausgespritzt. Danach wird die Anlage zur Nachbehandlung mit einer 0,5 – 1%igen TRINEUTRAL-Lösung gefüllt. Eine Neutralisierung aller eventuell noch vorhandenen KALZITIN-Reste ist dann erreicht, wenn die gut durchgemischte TRINEUTRAL-Lösung im Kessel einen pH-Wert zwischen 8 und 9 zeigt. Um eine gleichmäßige Auflösung des TRINEUTRAL zu erreichen, ist es zweckmäßig in den zu ca. zwei Drittel mit Wasser gefüllten Kessel eine TRINEUTRAL-Aufschlämmung einzupumpen. Das TRINEUTRAL wird zu diesem Zweck in einem offenen Behälter mit viel Wasser (z.B. 1:10) angemischt und die überstehende Lösung in den Kessel gepumpt. Ein nicht gelöster Rest wird bei weiterem Wasserzusatz durchgemischt, bis sich alles gelöst hat und auch diese Lösung in den Kessel eingepumpt werden kann. Auf keinen Fall darf das feste TRINEUTRAL einfach in den Kessel geworfen werden, da es dann zu Boden sinkt und nur sehr langsam gelöst wird.

Vorsichtsmaßregeln bei Gebrauch von KALZITIN und anderen Kesselsteinlösemitteln:

Die entsprechenden Sicherheitsdatenblätter müssen unbedingt beachtet werden!
KALZITIN reagiert sauer und kann daher säureempfindliche Oberflächen angreifen. Die Haut und die Kleider sind daher vor einer Berührung mit KALZITIN zu schützen. Spritzer und Benetzungen von KALZITIN sind sofort mit viel Wasser abzuwaschen. Nach bzw. während einer KALZITIN-Behandlung darf ein Kessel oder ein Behälter nicht mit offenem Licht ausgeleuchtet werden, da eventuell brennbare Gase entstanden sein könnten. Auch ist das Einsteigen in einen mit KALZITIN gereinigten Kessel ist erst nach einer gründlichen Durchlüftung gestattet.

KALZITIN darf nur in abgekühlte Kesselanlagen eingefüllt werden.